Hörempfehlung: Christine Brand Furrer – «Muriel fehlt jeden Tag»

Shownotes

Das vis à vis macht eine Weihnachts- und Neujahrspause. Am 8. Januar melden wir uns zurück mit einer spannenden neuen Lebensgeschichte. Hast du gewusst, dass ERF Medien auch noch viele andere spannende Podcasts ausstrahlt? Und darum nutzen wir diese Pause um euch mal ein anderes Format schmackhaft zu machen. Heute darum an dieser Stelle eine Folge vom Podcast "Fenstergespräch".

Im September 2024 verunfallte die Schweizer Nachwuchs-Sportlerin Muriel Furrer an der Rad-WM in Zürich tödlich. Muriel Furrer galt als aufstrebendes Talent in der Schweizer Radsportszene und war in verschiedenen Disziplinen erfolgreich. Nach einem schweren Sturz während des Rennens verstarb Muriel an den Folgen eines schweren Schädel-Hirn-Traumas. Wie die Familie mit dem Verlust umgeht, erzählt Muriels Mutter Christine Brand Furrer in dieser Podcast-Folge.

Host und Autor: Martin Diener

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Transkript anzeigen

00:00:00: Das Vis-A-Vie macht auch eine Weihnachts-Neujahrs-Pause.

00:00:04: Am achte Januar melden wir uns zurück mit einer megaspannenden Lebensgeschichte.

00:00:08: Hast du gewusst, dass E.F.Media auch viele andere spannende Podcasts ausstrahlt?

00:00:13: Darum nutzen wir diese Pause, um euch mal ein anderes Format schmackhaft zu machen.

00:00:17: Heute gibt es an dieser Stelle darum Erfolg vom Podcast Fenstergespräch.

00:00:22: Ich wünsche euch gute Unterhaltung und wir gehören euch bald wieder.

00:00:26: Die Nacht bei Muriel in diesem Unispital war für mich wirklich ganz wichtig, dass ich diese Zeit mit Muriel verbringen konnte.

00:00:38: Das ganze Leben ist wie ein Film vor mir abgelaufen von der Schwangerschaft über die Geburt der Muriel.

00:00:47: Die ganze Kindheit.

00:00:49: Einfach das ganze Leben bis zu ihren achtzehn Jahre.

00:00:52: Ich habe eine so tiefe Dankbarkeit gespürt.

00:00:54: Fenstergespräch.

00:00:54: Mutmachergeschichte aus dem Alltag.

00:00:56: Ein Podcast von EREF Mediaschweiz.

00:00:57: Es war

00:00:57: ein sportliches Highlight im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier im Jahr hier hier im Jahr hier hier im Jahr hier hier im Jahr hier hier im Jahr hier hier im Jahr hier hier im Jahr hier hier im Jahr hier hier im Jahr hier hier im Jahr hier.

00:01:20: Die Weltmeisterschaft wurde überschattet vom tragischen Umfall der Müriel Fuhrer.

00:01:26: Die Union stürzt auf der nassen Strecke und stirbt noch ihre Verletzungen.

00:01:30: Die ganze Nation und die ganze Radfamilie war schockiert.

00:01:35: Ich bin Martin Dienner und bei mir ist jetzt die Mutter der Müriel, die Christiane Brand Fuhrer.

00:01:41: Danke vielmals, dass du über dieses Jahr Verlust und Traur erzählst.

00:01:45: Geht zuerst die Frage, wie geht es dir?

00:01:49: Es geht mir gut.

00:01:50: Im Alltag.

00:01:52: Ich gehe gerne arbeiten, habe gerne diese Struktur.

00:01:56: Und auch unsere Familie hat wirklich gut zurückgefunden in den Alltag.

00:02:02: Schwierig sind jahrelang Geburtstag, Weihnachten, Osternbefingsten.

00:02:09: Das sind die Momente, in denen es schwierig werden könnte.

00:02:15: Wir mussten auch nicht immer unbedingt.

00:02:17: Wir hatten z.B.

00:02:18: sehr schöne Weihnachten.

00:02:20: übererwartet.

00:02:21: Das war auch ein riesiges Geschenk für uns.

00:02:25: Ja, es ist einfach schön zu sehen, es geht weiter.

00:02:31: Wir gehen alle unseren Weg und haben den Tritt in den Alltag wirklich wieder gefunden.

00:02:38: Sind alle Familien auch gemeinsam wirklich gut unterwegs?

00:02:44: In dieser Familie ist ja der Papireto und der Geschwistern ... Michelle und Erik, so eine Tragödie muss jeder für sich selber verarbeiten, aber auch als Familie.

00:02:56: Wo steht er in der Verarbeitung als Familie?

00:03:01: Ich denke, jeder ein bisschen an einem anderen Ort.

00:03:05: Das läuft nicht so synchron.

00:03:07: Das macht jeder auf seine Art.

00:03:11: Ich habe zum Beispiel relativ rasch versucht, die Frage, warum nicht mehr zu stellen.

00:03:18: Aber ... Gerade Erik hat diese Frage noch ganz stark.

00:03:23: Wir sind hier schon an unterschiedlichen Punkten.

00:03:28: Wir versuchen einfach, dort abzuholen, wo wir sind.

00:03:33: Wir können so auseinander auch gut unterstützen.

00:03:38: Aber du bist schon jeden Tag ein bisschen traurig.

00:03:42: Ja, es gibt Momente natürlich, jeden Tag.

00:03:46: Zum Beispiel mein Arbeitsweg ist so ein Moment.

00:03:51: Ich arbeite mit dem Velo in der Stadt.

00:03:56: In Zumicke überquere ich gerade wie im Strecke.

00:04:00: Dort, wo eine der letzten Kurven gefahren ist in Zumicke.

00:04:07: Dort habe ich vor allem auf dem Heimweg, am Abend auch die Gelegenheit zum Trauren.

00:04:11: Das ist für mich wirklich eine ganz gute Gelegenheit, wenn ich auf dem Velo bin, heifahre.

00:04:18: Wenn ich jetzt in der Furchtbahn wäre, könnte ich das so nicht.

00:04:21: Aber auf dem Velo geht das.

00:04:24: Darum bin ich auch wirklich dankbar.

00:04:27: Und der Arbeitsweg mit dem Velo und auch die Konfrontation mit dieser WM-Strecke auch ... Das Überqueren dieser WM-Strecke in Zummik, das hat mich wirklich weitergebracht.

00:04:41: Und sonst traur ich oft, wenn ich zum Beispiel in die Kielen gehe.

00:04:47: In der Kielen-Ecke im Gottesdienst kommt dann oft Musik, die mich sehr zu Herzen geht.

00:04:54: Aber in der Kielen-Ecke habe ich meine Kielenfamilie und die wissen, dass ich in der Kielen-Ecke den Ort traur.

00:05:03: Nimm und auch darf ich.

00:05:05: Ich bin sehr dankbar auch um diesen

00:05:07: Ort.

00:05:08: Ich kann mir aber gleich vorstellen, dass es manchmal dich einfach von hinten angumpert.

00:05:13: Oder nicht, du hast jetzt gesagt, der Arbeitsweg und in der Kille sein, das sind so etwas definierte Traur-Oase, aber es kann wahrscheinlich irgendwann etwas passieren.

00:05:25: Oder kommt das nicht vor?

00:05:27: Es kommt vor, aber ich habe natürlich schon relativ eine Verraschung.

00:05:32: Er erklärt meine Gedanken zu steuern.

00:05:35: Ich habe erklärt, wann traurig, wo und wie lange.

00:05:40: Das war für mich ganz wichtig.

00:05:43: Ich

00:05:44: wollte nicht in der Öffentlichkeit immer und überall in die Tränen ausbrechen.

00:05:50: Es kann es einmal geben, natürlich.

00:05:53: Aber ich versuche, das wirklich zu steuern.

00:05:56: Und es klingt mir eigentlich recht gut.

00:06:00: Gibt es da einen Tipp?

00:06:01: Wenn Leute zuhören, sagen sie, ich kann mich nicht so gut steuern.

00:06:08: Wie kann man das?

00:06:10: Ich habe schon bald nach Mürir im Tod der Psychiaterin aufgesucht.

00:06:15: Und bei ihr habe ich auch in der Gespräche, dass es ein Stück weit gelernt wird, wie weit und wie tief ich mich in die Truhe gehen soll.

00:06:28: Sie hat sicher sehr geholfen und es hilft natürlich auch, wenn ich in diesem Moment Jesus um Hilfe bitte, wenn ich ihm rufen und sage, jetzt musst du mir helfen.

00:06:43: Jetzt bin ich gerade ziemlich am Boden.

00:06:46: Und da habe ich natürlich durchwächst die besten Erfahrungen gemacht.

00:06:51: Jesus ist wirklich ... traue zur Seite gestanden und hat mich aufgerichtet in sehr schwierigen Situationen.

00:07:02: Ganz konkret, wie traustet dich Jesus?

00:07:07: Man geschickt mir Personen, die richtigen Menschen, die mir gut tun, zu sagen, meine Kinder, mein Mann, meine Freundin, meine Schwester, mein Umfeld, mein Team am Arbeitsplatz.

00:07:21: Das sind alles Momente, die ich merke.

00:07:24: Hier hilft Jesus.

00:07:26: Er schickt mir diese Leute.

00:07:28: Und sobald ich mit diesen Leuten anfange zu reden, geht es mir besser.

00:07:36: Man weiss, dass Müriel ein sehr grosses Talent war.

00:07:40: Er hatte sehr grosse Ambitionen.

00:07:43: Jetzt wollen wir ... Sie waren noch nicht kennengelernt.

00:07:45: Wie war Müriel als Mensch?

00:07:49: Müriel war sehr ... Die Zielstrebung war sehr ergitzig, sehr korrekt.

00:07:57: Sie wollte gern alles richtig und gut machen.

00:08:03: Sie wollte gute Noten in der Schule.

00:08:08: Es war auch ganz wichtig, dass sie mit allen Menschen in ihrem Umfeld gut umgeht.

00:08:16: Über allem stand ihre christliche Glauben.

00:08:20: Sie wollte die Werte.

00:08:22: von Jesus Leben.

00:08:25: Sie hat wohl eine Botschafterin von Jesus sein.

00:08:28: Müriel hat einmal mit sieben Zehn zu mir gesagt.

00:08:33: Weisst du, Mami, das Leben hier auf der Erde ist wertvoll.

00:08:37: Ab das Grösste ist das Leben im Himmel.

00:08:40: Und ich habe es natürlich sehr schön gefunden.

00:08:45: Sie hat es gesagt.

00:08:46: Und im Nachhinein denke ich mir ... Mit dieser Überzeugung, die sie das gesagt hat, konnte man meinen, sie hätte geahnt, dass sie schon bald in Gottes Herrlichkeit sein würde.

00:09:04: Sie ist mir manchmal mehr wie ein himmlisches Wesen als ein menschliches Wesen überkommt.

00:09:11: Sie hatte so schöne, lange Haare, wirklich wie ein Engel.

00:09:16: Sie hat auf ihren Velorahmen eine Bibelsprüche geklappt.

00:09:22: Und hat bei allen Zusammenkünften, die sie mit Gespänli im Hotel war, die Gespänli betten, ob sie mit ihnen betten würden.

00:09:37: Und sie hat immer gute Erfahrungen damit gemacht.

00:09:41: Sie war auch eine sehr grosszügige Mensch.

00:09:44: Sie hat uns beschenkt mit ... selber Backen, Küchen, Muffins, Cookies, Waffeln.

00:09:53: Sie hat wirklich die feinsten Sachen backen.

00:09:56: In unserem Haus hat es oft geschmückt.

00:09:58: Wenn ich nach Hause kam vom Schaffen, wusste ich, es hätte mir wieder eine Überraschung bereit.

00:10:04: Sie schrieb die schönsten Karten zum Geburtstag, auf Weihnachten oder einfach einmal zwischendurch.

00:10:12: Sie hat einfach uns mitteilt, wie lieb sie uns hat.

00:10:17: Wie dankbar sie war, war sie so ein dankbarer Mensch.

00:10:21: Sie war auch sehr demütig.

00:10:25: Sie hat sich nicht gerne selbst mit einem Erfolg pröstet, sondern sie hat alles Jesus zugeschrieben.

00:10:35: Sie wusste einfach, ohne ihn geht gar nichts.

00:10:40: Darum nahm sie sich auch, weil sie einen Hintergrund genommen hat, und sagte, das war Jesus.

00:10:46: die mich gebraucht hat, um den Erfolg möglich zu machen.

00:10:52: Und wo ist sie im Leben gerade gestanden?

00:10:57: Sie hatte gerade viele Prüfungen hinter sich.

00:11:01: An der United School of Sports hat sie gerade zwei Jahre Schule abgeschlossen.

00:11:08: Sie war eigentlich sehr erleichtert, dass sie alle Prüfungen gut geschafft hat.

00:11:17: hat die Mountainbike-Saison abgeschlossen.

00:11:21: Die RadwM in Zürich, das wären die letzten beiden Rennen gewesen.

00:11:30: Und nachher wäre die Pause im Radsport

00:11:34: gekommen.

00:11:34: Wie war das Verhältnis mit den Tochtern?

00:11:36: Wie hatte ihr es miteinander?

00:11:39: Es war sehr ein inniges Verhältnis.

00:11:41: Sie war mein jüngster Kind.

00:11:45: Und durch das ... immer so ein bisschen auch mein Baby blieben.

00:11:51: Ich habe gemerkt, dass in meinem Umfeld Mütter, die drei Kinder haben, am jüngsten sagen, das ist mein Baby.

00:11:58: Darum erlebe ich mir, das hier zu sagen.

00:12:02: Ja, sie war so ein bisschen mein Baby.

00:12:06: Wir hatten zu sehr tiefen Gesprächen über den Glauben.

00:12:11: Wir waren oft zu Hause am Abend, wenn alle schon im Bett waren.

00:12:16: auf dem Sofa noch geredet.

00:12:19: Sie hat auch oft ihre Zweifel gebracht, die sie gehabt hat gegenüber vielen Themen im Leben.

00:12:27: Wir haben viel zusammen gelacht, wir haben aber auch zusammen gebrüht.

00:12:33: Und wir haben auch Schwierigkeiten, die sie gehabt hat, dann oft auch am Abend in ein Gebet.

00:12:43: Wir haben oft unser Gespräch mit einem Gebärd abgeschlossen.

00:12:49: Wir haben am nächsten Tag oft zu wundern gelebt, dass alles wieder gut war.

00:12:56: Wenn ihr alles über den Kopf gewachsen ist, sei es in der Schule oder im Sport, beides miteinander, alles wurde zu viel.

00:13:05: Am nächsten Tag ist es wirklich prompt, super weiter gelaufen.

00:13:11: Lass uns zurück zum Tag vom WM-Rennen gehen.

00:13:18: Wie ist das abgelaufen?

00:13:20: Was ist an diesem Tag alles passiert?

00:13:23: Ja, es war die Unstieg.

00:13:26: Die Unstiegs-Sechse-Zwanzig ist der Neunten-Vier-Zwanzig.

00:13:30: Mürri war ja die ganze Woche bereits schon im Hotel mit Swiss Cycling in Kloten.

00:13:37: Am Morgen sind dann Reto und ich.

00:13:40: Bei Ragnall ist es im Wetter.

00:13:43: Wir fuhren Fustern mit den ÖV.

00:13:45: Ich habe die Karten gemalt.

00:13:48: Die Hoppmürielle, die Gommürielle standen auf.

00:13:51: Wir hatten die Transparenz dabei.

00:13:53: Wir waren richtig ready zum Fanen.

00:13:57: Schweizer T-Shirts, Fahnen.

00:14:01: Wir hatten alles dabei.

00:14:02: Dann fuhren wir die Uster an den Start.

00:14:05: Wir hatten noch ... Ich sah die Schweizer Girls, wie sie sich an der Tafel registriert haben.

00:14:09: Wir hatten immer mit der Mühre das Blickkontakt.

00:14:15: Wir sind an den Start und dort gab es wirklich so viele Schulklasse.

00:14:21: Es gab einfach so viele Leute von Uster.

00:14:25: Auch ihre E-Malik-Sportschul-Kuss-Uster war am Start.

00:14:31: Also wirklich eine riesige Unterstützung.

00:14:35: Ich höre immer noch, es haben so viele Menschen gegrüfft, Hauptmüriel.

00:14:40: Ich stand dann ganz nahe zu ihren Ahnen, wollte aber gar nicht mehr zu emotional werden.

00:14:47: Ich zeigte noch schnell, dass ich für sie bete.

00:14:50: Wir hatten noch kurze Blickkontakte.

00:14:57: Dann ist der Start schon ausgefallen, ist losgegangen.

00:15:00: Der Regen hat noch ein bisschen angelatscht.

00:15:02: Die Rassen waren einfach nass.

00:15:04: Und Reto und ich sind auf den Zug geäumt.

00:15:08: Wir haben ein bisschen Gas gegeben, dass wir am Elfen beim Zürichberg oben bereit sind.

00:15:17: Wir sind dort vergelaufen, noch mit einer anderen Velofamilie.

00:15:21: Und zu meiner Überraschung stand plötzlich noch der Goethe der Muriel aus dem Bündner Land an.

00:15:27: Ich habe ihm dann so ein transparentes Temp gedruckt und gesagt, wir sind bereit.

00:15:33: Ja, ein paar Minuten später kam das erste Feld an der Steigung.

00:15:38: Wir konnten gut schauen, weil sie etwas längsamer kamen.

00:15:42: Wir sahen die Mühe nicht.

00:15:45: Nachher kam ein Autotross.

00:15:47: Dann kam das zweite Feld.

00:15:51: Wir sahen die Mühe nochmals nicht.

00:15:53: Wir standen dann schon sehr verdutzt hier.

00:15:58: Wir dachten, da stimmte etwas nicht.

00:16:02: Spätestens da musste sie kommen.

00:16:05: Wir haben dann die Schulter gezockt und sind zum Ziel abgelaufen.

00:16:13: Auf dem anderen Weg habe ich mir gewünscht, dass Müriel einen Defekt hatte.

00:16:20: Also etwas harmloses, dass sie vielleicht in der Zwischenzeit im Ziel angekommen sein könnte.

00:16:28: Ja, wir sind dann im Zielbereich.

00:16:32: Wir standen und haben gewartet.

00:16:34: Und Reto hat einmal die Katrin Stirneman von Swiss Cycling, der Trainerin, angeläutert.

00:16:42: Swiss Cycling hat leider auch nicht gewusst, wo die Müriel könnte sein.

00:16:46: Es hat einfach niemand gewusst.

00:16:49: Man hat sie dann vermisst, gemeldet.

00:16:53: Und es ging dann so eine Aktion los.

00:16:57: Und ... Ich und Reto sind dann zum Swiss Cycling-Vomobil.

00:17:05: Alle Fahrerinnen, die mittlerweile im Ziel angekommen sind, haben sich wieder versammelt.

00:17:11: Es war eine ganz komische Stimmung, weil so etwas haben wir alle noch nie erlebt.

00:17:21: Dass man einfach eine Fahrerin vermisst und nicht weiss, wo sie ist.

00:17:27: Ja, es ist dann so ... Nach einer gefühlten halben Stunde kam der Anruf, man hat die Müriel gefunden.

00:17:36: Sie hatte einen schweren Sturz, die Ambulanz war vor Ort.

00:17:42: Und so zehn, fünfzehn Minuten später kam die Meldung.

00:17:47: Müriel wurde mit dem Helikopter ins Unispital geflogen.

00:17:51: Und wenn ich das gehört habe, war es für mich klar.

00:17:56: Sie war ein ganz schlimmer Sturz.

00:18:00: Das müssen gravierende Verletzungen sein.

00:18:03: Ich wusste einfach, jetzt ist es nicht mehr gut.

00:18:07: Dann fahre ich mit uns mit einer Spezialbewilligung ins Unispital.

00:18:15: Die Rennstrecke war bereits wieder gesperrt, weil das nächste Rennen wieder gelaufen ist.

00:18:21: Wir konnten dann überall auch richtig rasch durch.

00:18:25: Sie begleitete uns im Unispital.

00:18:29: Wir haben so einen Wartee-Raum bekommen, in der Nähe der Intensivstation.

00:18:34: Wir haben dort die Dritte gewartet.

00:18:39: Nach einer gefüllten Stunde kamen zwei Ärzte.

00:18:42: Wir sind gegenüber uns gesessen.

00:18:48: Der Chefarzt hat uns aufzählt, was Muriel für Diagnose hat.

00:18:57: Ja, ich bin ... Auf dem Stuhl, an dem ich gesessen bin, war es so eine Stuhlreihe, bin ich wirklich etwas zusammengebrochen.

00:19:07: Ich habe mich auf die Stühle angelegt und habe einfach fröhlich nur gesagt, dass es nicht wahr sein darf.

00:19:21: Das gibt es nicht.

00:19:22: Ich wusste aber schon, du kannst hier nicht liegen, du musst aufstehen.

00:19:26: Ich habe mich wieder aufgerichtet und ... Reto und ich waren in dem Räumchen alleine.

00:19:33: Die Ärztin sagte, sie sei jetzt verfügbar.

00:19:39: Sie ging kurz raus.

00:19:42: Ich sagte an Reto, du musst mit mir beten.

00:19:48: Wir müssen uns wunderbeten, dass unsere Mühe gerettet wird und zusammen gemacht wird.

00:19:55: Nachher kam ein Spitalpfarrer rein.

00:19:59: und fragte, ob wir etwas brauchen.

00:20:02: Ich habe dann gefragt, ob sie mit mir in die Spitalkirche kamen.

00:20:07: Ich zündete die Kerze an und hatte das Bedürfnis, mich hier flach am Boden zu legen.

00:20:17: Ich wollte eine ganze ehrfürchtige Haltung einnehmen.

00:20:22: Ich wusste nicht, dass ich lange nicht knündeln muss.

00:20:25: Ich muss hier flach am Boden liegen.

00:20:29: So wie ich das bei Priester vor den Wehen schon gesehen habe, habe ich das gemacht und habe gut angefleht.

00:20:38: Ich habe bettet.

00:20:42: Um ein Wunder, er möchte helfen, er möchte geneidigt sein.

00:20:48: Und er möchte doch die Muriel zurück ins Leben holen, weil die Muriel ja noch so viel vorgehalten hat, auch in seinem Namen.

00:20:58: Sie hat noch so gerne.

00:20:59: Sein Wort hier auf Erde verbreitet.

00:21:03: Er soll das bitte möglich machen, dass Müriel gerettet wird.

00:21:09: Ich bin dann wieder aufgestanden und habe dort noch ein Worshipson geloset.

00:21:16: Und dann bin ich mit den Pfarrerinnen wieder zurück.

00:21:20: Wir mussten durchs Kaffee vom Unispital laufen.

00:21:24: Es waren vollen Leute.

00:21:25: Die Leute haben die Gessen drunken, gelachend gerettet.

00:21:30: Und ich dachte für mich, Es gibt es gar nicht, dass diese Leute so unbeschwert in diesem Kaffee sitzen.

00:21:39: Und ich befinde mich gerade in meiner grössten Horror-Szene von meinem Leben.

00:21:46: Der so dreht sich einfach weiter.

00:21:49: Es war für mich so surreal.

00:21:50: Ich habe dann wieder zum Reto gesessen in dieses Räumchen und wir haben einfach gewartet und gewartet.

00:22:01: Dann kam der Arzt und sagte, es gäbe noch eine Notoperation am Hirn.

00:22:08: Sie will durch das Versuchen den Hirndruck zu verinnern.

00:22:12: Der Hirndruck sei so massiv.

00:22:15: Die Schädigung sei schon so vorangeschritten.

00:22:19: Aber man will das einfach noch probieren.

00:22:23: Und ich habe hier noch gedacht, ja ... Vielleicht gibt es das Wunder trotzdem noch.

00:22:30: durch die Operation.

00:22:32: Ja, das ging dann auch wieder sehr lange.

00:22:36: Und im Laufe des Endinamitags darf man zu Muriel auf die Intensivstation.

00:22:46: In der Zwischenzeit kamen hunderte von WhatsApp.

00:22:50: Gefühlt von der ganzen Welt.

00:22:52: Die Leute haben die Meldung erfahren über die Medien, dass Muriel schwer verletzt ist.

00:22:59: Nach dem Sturz.

00:23:00: Und ... Ja, die Leute haben uns geschrieben.

00:23:04: Sie denken uns, sie beten für uns.

00:23:06: Sie hat uns wirklich alles sehr geholfen in diesem Moment.

00:23:11: Wir sind dann auf die Intensivstation gelaufen.

00:23:16: Und ... Ja, wir konnten wirklich zu der Mühe.

00:23:24: Und ... Wir haben natürlich auch die Familie ... informiert die nächsten Angehörigen.

00:23:34: Und am Abend hat es geheissen, wahrscheinlich überlebt seit der Nacht nicht.

00:23:43: Und ich habe dann gesagt, ich bleibe auf jeden Fall hier und ... ... Reto und die Kinder sind dann heimgegangen und alle anderen Angehörigen auch.

00:23:55: Und die Nacht bei der Mürielle in diesem Unispital ist für mich wirklich noch einmal ganz ... Wichtig war, dass ich diese Zeit mit Müriel verbringen konnte.

00:24:07: Ich habe ihr dann ein Abiglied gesungen.

00:24:12: Ein Kinderlied, das ich immer mit den Kindern gesungen habe, die sie klein sind, um einschlafen.

00:24:21: Und das ganze Leben ist so wie ein Film vor mir abgelaufen von der Schwangerschaft über die Geburt.

00:24:33: von Muriel, die ganze Kindheit.

00:24:38: Einfach das ganze Leben bis zu ihren achtzehn Jahren.

00:24:41: Und ich habe so eine tiefe Dankbarkeit gespürt, dass wir diese Zeit mit Muriel erleben dürfen.

00:24:51: Das war einfach alles so geschenkt in der Zeit.

00:24:55: Die Pflege hat mir dann so ein Klappbett angestellt, neben Muriel, ihrem Bett.

00:25:06: Ich konnte tatsächlich dort ein bisschen schlafen, um den Lungenmaschinen-Geräusch zu geben.

00:25:20: Ich kann heute beschreiben, dass der Heilige Geist über uns die ganze Nacht wirklich gewacht.

00:25:29: Es war einfach so spürbar, dass Marielle und ich und der Heilige Geist ein super Team in seiner Nacht waren.

00:25:44: Aber ja, diese Nacht war für mich noch einmal ein riesiges Geschenk.

00:25:52: Am nächsten Morgen kam meine Familie wieder.

00:25:58: Ich habe dann meine Angehörigen auch wieder informiert.

00:26:02: Sie sollen doch wiederkommen.

00:26:04: Mürielle überlebt die Nacht, sodass sie sich noch verabschieden könnte.

00:26:11: Und Mürielle ist dann Anfangs-Name-Tag.

00:26:14: gestorben.

00:26:19: Also ich bin so ... Ich bin so laufend, dass ich hier mitbrühle.

00:26:26: Das sind ja ... Das kann ich mir nicht vorstellen, wie man das nimmt, wie man das ... ... geschaffen hat.

00:26:48: Entschuldigung.

00:26:49: Als wenn du mich vor einem Jahr, wenn du mich gefragt hattest, wo Muriel noch gelebt hat ... Wie ich umgehen würde, wenn ich ein Kind verlieren würde, hätte ich gesagt, dann ist mein Leben vorbei.

00:27:05: Das geht nicht.

00:27:07: Aber es ist nicht vorbei.

00:27:11: Und dank einem Glauben und einfach dank einem Beistand von Jesus in jeder Lage, habe ich das überlebt und lebe ich gut weiter.

00:27:28: Es gab gar nie ein Hader, ein Schimpfen mit Gott.

00:27:32: Du hast schon quasi um ein Wunder bettet.

00:27:37: Wenn man dann davon ausgeht, dass es ein Wunder könnte und es nicht kommt, hat man nie etwas gefuttert, etwas zu schumpfen.

00:27:47: Ich hatte sehr gehadert mit Gott.

00:27:49: Ich hatte wirklich eine grosse Wut auf ihn.

00:27:55: Ich habe wirklich gefragt, was ihm im Einfall ... Müriel sterben zu lassen, der ein heimliches Wesen war in der Welt, das so viel zu geben hatte.

00:28:14: Der Mensch hat, was ihm einfallen, sie zu sich zu nehmen.

00:28:20: Ich habe an dieser Drohne hingegen.

00:28:23: Ich habe an diesem gerüttelt.

00:28:25: Ich habe wirklich gehofft, dass eigentlich der der Baby.

00:28:30: Das ist natürlich nicht passiert.

00:28:33: Ja, Gott ist allmächtig.

00:28:36: Also, ich muss nicht mehr einen Kängosyntron rütteln und auswirken.

00:28:43: Es ging mir dann besser, wenn ich mit Jesus gesprochen habe.

00:28:50: Jesus war für mich wirklich so ein liebender Freund, der mir wirklich in jeder Lage geholfen hat.

00:28:59: Und mit Gott war ich wirklich verrückt.

00:29:02: Es ist ein Paradox, es ist nicht biblisch, weil ich weiss, Gott ist der drei Einige Gott.

00:29:09: Aber mir ist es so gegangen.

00:29:13: So habe ich es dann auch irgendwann wieder zusammengebracht, dass ich auch wieder mit Gott gesprochen habe.

00:29:20: Aber es hat seine Zeit gebraucht.

00:29:23: Das mit dieser drei Einigkeit habe ich mir noch nie vorgestellt.

00:29:28: Gott, Jesus und der heilige Geist sind drei Personen, aber gleich eins ist recht kompliziert.

00:29:33: Aber dass sie drei wie viele Diche in der Verarbeitung verschiedene Rollen eingenommen haben, finde ich noch ein spannender Punkt.

00:29:41: Ja, es ist mit mir passiert.

00:29:44: Ich habe Gott wie ein alttestamentlicher als der strafende Gott gesehen.

00:29:53: Ich habe mich gefühlt wie auf einem Schlachtfeld nach verlorenem Schlacht.

00:30:00: Ich wusste, es gibt für mich nur einen Weg, um das alles zu überleben.

00:30:05: Und das ist mit dem Glauben weiterzugehen.

00:30:09: Das war für mich von Anfang an klar.

00:30:11: Es gibt genau einen Weg, und das ist weiterzugehen im Glauben.

00:30:19: Es ist mir dann einfach ganz einfach gefallen, mit Jesus zu reden.

00:30:23: Jesus wurde halt mal Mensch, vielleicht ist es auch ... Warum?

00:30:28: Dass er mir nicht

00:30:31: war.

00:30:31: Ich finde die Rollen aufteilig.

00:30:33: Ich finde sie eigentlich noch cool.

00:30:37: Du merkst, wir müssen jetzt ein bisschen lachen, um eine ganz traurige Situation zu vertragen.

00:30:42: Aber ich finde es noch ein guter Gedanke, dass die drei Kollegen die Eins sind.

00:30:47: Aber gleichzeitig haben sie verschiedene Aufgaben.

00:30:51: Aber ein Warum?

00:30:54: Weisst du nicht?

00:30:55: Auf die Frage, warum?

00:30:57: Gibt es einfach keine Antwort?

00:30:59: Warum muss ich die eine Frage stellen?

00:31:01: Man könnte sagen, wann dann?

00:31:04: Wenn sie einen Platten hatte oder wenn sie einen Husten hatte.

00:31:08: Das ist so ein bisschen ... Hast du das nie dann gehabt?

00:31:12: Wann, dann, dann, dann?

00:31:15: Ich habe es versucht zu vermeiden, weil es mir so nicht gut hat.

00:31:20: Es hat mich wirklich so in Abgrund getrieben.

00:31:24: Mich zu hinterfragen, ja ... Ich habe einfach gemerkt, das bringt mich überhaupt nicht weiter.

00:31:35: Ich muss auch die Frage anders formulieren.

00:31:40: Wenn die Frage, warum es aufkommt, versuchte ich, das Wort zu ersetzen mit, wie das gehen soll.

00:31:47: Wie soll das jetzt gehen ohne unsere Muriel?

00:31:50: Als ich mit Gott geredet habe, sagte ich, die Einwillige sei eh, es sei klar.

00:31:57: Wir Menschen, wir könnten manchmal schwachen, was wir wollen, aber deinwillige Chehe, da haben wir keine Chance.

00:32:04: Auch die weltbesten, intensivmedizinische Behandlung hat Müriel nicht mehr geholfen.

00:32:13: Darum habe ich dann gesagt, deinwillige Chehe, aber jetzt musst du mir helfen.

00:32:21: Und so ist es auch immer auf den Weg weitergegangen.

00:32:26: Und seit dem Nachmittag ist Müriel dann gestorben, bis es nachher weiter ging.

00:32:36: Ja, wir haben uns dann verabschiedet auf dieser Intensivstation.

00:32:41: Von diesem Pflegepersonal.

00:32:44: Ich habe gemerkt, für das Pflegepersonal war es auch ein spezieller Fall, effektiv.

00:32:53: Ja, es war für mich auch Engel, die dort gearbeitet haben.

00:32:57: die dort die Mürielle betreut haben.

00:33:01: Wir haben uns verabschiedet von Angehörigen und sind dann zum Auto gelaufen, nach Hause gefahren.

00:33:10: Die WM ist wieder gelaufen draussen.

00:33:12: Wir mussten die WM-Strecke umfahren.

00:33:16: Wir sind in Zabik zu Hause, zu viert am Tisch gesessen und haben etwas gegessen.

00:33:23: Ich habe dann wirklich zwei Wunder erlebt bei uns zu Hause.

00:33:28: Ich konnte essen.

00:33:30: Ich brachte ja seit dem Umfallkern bis mir runter.

00:33:34: Das hat wirklich abgestellt.

00:33:36: Ich hatte null Appetit mehr.

00:33:38: Ich konnte wieder essen.

00:33:41: Wir alle mogten essen.

00:33:43: Wir haben während der Essen anfangen, über die Mühe zu erzählen, von früher.

00:33:49: Wir haben zusammen gelacht.

00:33:52: Und ich dachte für mich, hey.

00:33:56: Am Todestag sitzen wir am Tisch als Familie, essen und lachen.

00:34:03: Das war einfach der Moment, in dem ich gewusst habe, es gibt ein gutes Leben für uns.

00:34:09: Es geht weiter.

00:34:11: Wir werden das schaffen.

00:34:12: Und wir haben auch hier, ich weiss noch gut, gesagt, hey, wir schaffen das.

00:34:18: Und Erik sagte, es wird jetzt nur noch besser.

00:34:25: Also quasi.

00:34:27: Größer als der Schmerz, wenn er jetzt ist, kann er nicht mehr werden.

00:34:32: Und ich sage ihm heute noch, dieser Satz war so wertvoll, weil jeder Tag, den wir geschafft haben, der wir auch einigermaßen gut geschafft haben, manchmal sehr gut geschafft haben, war ein Zeichen.

00:34:48: Ja, es wird besser.

00:34:50: Und es wurde dann auch besser, das merkt man.

00:34:54: Nach so einem schlimmen Fall.

00:34:57: Gibt es dann auch immer viel so Tudus mit der Gemeinde und mit der Beerdigung?

00:35:04: Und dort noch ein Brief und so.

00:35:09: Wie streng war das?

00:35:12: Das war für uns eigentlich eine gute Gelegenheit, um uns zu beweisen, dass wir funktionieren, dass wir das machen mögen.

00:35:23: Das hat uns auch wie abgelenkt.

00:35:27: Und ja, wir waren schon immer sehr strukturiert.

00:35:31: Wir wollten das auch schön durchtaktet, alle diese Daten fixieren und das Organisieren dieser Traur firen.

00:35:43: Dann wussten wir, dass es eine riesige Kirche gibt.

00:35:46: Wir wussten nicht, dass es wirklich fünfhundert Leute kommen, sondern dass es wirklich tausend Leute kommen.

00:35:51: Wir mussten uns dann auch für ein Kiel entscheiden.

00:35:55: Die Kieler Ecke ist zu klein, das haben wir von Anfang an gewusst.

00:36:00: Und dann sind wir auf die Kieler Oster ausgewichen.

00:36:05: Und dann sind schlussendlich siebenhundertfünfzehn Leute gekommen, also der Entscheidung war gut.

00:36:12: Nach so einer Tragödie ist es ja für die Angehörigen extrem schwierig.

00:36:18: Aber auch für so ein Umfeld ist es meistens recht schwierig.

00:36:21: Wie hat das Umfeld reagiert?

00:36:23: Sind die Leute vielleicht auch irgendwie im Laden eine Nummer beim Gestellen, dass euch nicht in die Augen schauen müssen, wie hast du das wahrgenommen?

00:36:33: Ich habe natürlich am Anfang geschaut, dass ich nicht gerade in die Lädengange poste.

00:36:40: Ich bin dann auch ausgewichen.

00:36:44: Und wenn ich es erlebt habe, dass mir jemand ausgewichen ist, habe ich dieser Person überhaupt nicht übel genommen.

00:36:51: Ich habe das total verstanden.

00:36:53: Kann man dann in so einem Moment auch falsch reagieren?

00:36:57: Es ist sehr schwierig, natürlich die richtigen Worte zu finden oder ich möchte hier wirklich überhaupt niemanden einen Vorwurf machen, der es vielleicht nicht gerade getroffen hat.

00:37:08: Aber es sind sehr wenige Beispiele.

00:37:10: Ich war wirklich so erstaunt.

00:37:14: wunderschöne, tröschende Worte, die uns entgegengebracht wurden.

00:37:18: Wir haben einfach gefühlt, die hundertmal den Satz gehört.

00:37:23: Wenn er etwas braucht, dann meldet er bei mir oder bei uns.

00:37:28: Und wir haben nicht gewusst, was mit dem Satz anfängt.

00:37:32: Ich habe mich gefragt, was die Person meint.

00:37:36: Was könnte ich von dieser Person brauchen?

00:37:39: Das ist ein gut gemeintes Satz, aber ... Das würde ich nicht empfehlen im Zusammenhang mit traurenden Leuten.

00:37:48: Wir haben erlebt, dass die Leute uns beschenkt haben.

00:37:52: Also mit seltenen Brot, Zopfblumen, Karten, Bücher.

00:37:59: Wir haben Geschenke bekommen.

00:38:02: Einerseits nach dem Tod der Muriel.

00:38:04: Nachher kam die Weihnacht.

00:38:07: Dann ging es weiter mit Weihnachtsgeschenken.

00:38:10: Die Leute haben dann ... Ja, ich hatte etwas Angst, wie noch könnte es für uns sehr schlimm werden.

00:38:17: Es ist auch da, ich kann es nicht in Wort fassen, was die Menschen uns hier gut haben.

00:38:24: In den drei Anliegen der nächsten Häuser wohnen indische Nachbarn.

00:38:30: Und die haben die ganze Woche abwechslungsweise für uns gekocht.

00:38:35: Dann haben uns entweder ein WhatsApp geschrieben oder als Fenster klopft, sie haben für uns zu essen.

00:38:42: Und dann haben sie uns wirklich so in seckindisches Essen vom Feinsten übergeben.

00:38:50: Und ich weiss nicht, ob sie sich bewusst sind, was das für ein riesiges Geschenk war für uns.

00:38:59: Also, was sie dort gemacht haben, das war wirklich überwältigend.

00:39:08: Selbst auch Sportleute?

00:39:10: Wie hat euch in der Verarbeitung auch geholfen?

00:39:15: Sport ist auch eine riesige Ressource, die wir füllen können.

00:39:22: Reto und ich haben beide mal Weckampfsport gemacht.

00:39:28: Wir haben beide erlebt, wie wir das eins zu eins umsetzen können.

00:39:33: Also quasi den Tag, den ich vorstelle.

00:39:38: ist ein Wegkampf und das Aufstehen am Morgen ist das erste Mal einfach schon mal richtig überwinden.

00:39:45: Du musst etwas machen, was eigentlich dein Körper sagt.

00:39:49: Nein, das geht nicht.

00:39:51: Also du stehst auf, du kämpfst dich auf und du musst dort an und aus wehtun.

00:39:58: Du musst dein Schmerz überwinden.

00:39:59: Es sind alles Sachen, die du wirklich lernst im Leistungssport.

00:40:05: Wahrscheinlich auch Fokussieren.

00:40:07: Genau.

00:40:08: Fokus legen und dort arbeiten.

00:40:13: Dort zu kommen.

00:40:14: Auch neue Ziele setzen wieder.

00:40:15: Das sind zwar nicht die Kampfziele, die wir gesetzt haben, aber einfach als Ziel zum Beispiel.

00:40:22: Wo gehen wir in die Ferien?

00:40:24: So.

00:40:25: Ja, so hat unser Sport extrem geholfen, wieder den Tret zurückzufinden.

00:40:32: Und ich bin am ... Tag nach Tag nach der Mühe in ihrem Tod bin ich gut gejogen.

00:40:38: Ich wollte mir einfach zeigen, dass mein Körper funktioniert.

00:40:43: Ich wollte etwas machen, das ich kann.

00:40:47: Es hat super funktioniert.

00:40:49: Das Herz ist zwar wirklich gebrochen, verletzt im Elend, aber der Körper funktioniert.

00:40:58: Das ist sehr eindrücklich, wie man das einfach anrufen kann.

00:41:03: Ich bin dann unterwegs und kann trauren.

00:41:08: Ich hatte schon seit eh und je immer sehr gute Gedanken.

00:41:14: Ich kann auch beten.

00:41:16: Bei eines mit der Natur sind so viele Sachen aufs Mal abgedeckt.

00:41:24: Sport und Musik waren für mich die grössten Ressourcen nach dem Mühr ihrem Tod.

00:41:30: Jetzt neben Sport und Musik, was ... Was hat das sonst in diesem Jahr am meisten geholfen?

00:41:37: Den Glauben natürlich.

00:41:40: Ich muss es einfach immer wieder sagen.

00:41:43: Ich habe gemerkt, dass Wasser auch ganz grosse Heilkraft hat.

00:41:49: Ich gehe schon seit zwei Jahren einmal in der Woche mit einer Freundin von mir in Zürich.

00:41:55: seh es ganze Jahr durch.

00:41:57: Und im Winter ist es schon etwa fünf Grad.

00:42:01: Und die Nacht müde ihrem Tod.

00:42:04: habe ich gemerkt, dass Wasser noch viel grössere Bedeutung bekommt.

00:42:11: Wir haben vor zwei Jahren nach Hause den Garten umgebaut und haben am Redo sein Lebenstraum realisiert.

00:42:18: Wir haben einen Pool-Boot.

00:42:21: So habe ich jetzt auch nach der Mühe in ihrem Tod das wirklich anwenden können.

00:42:26: Ich bin bei jedem Wetter in diesem Pool.

00:42:29: Ich bin abend taucht.

00:42:31: und habe einfach gemerkt, das ist heilsam, das kalte Wasser, das ist wirklich kristallklar.

00:42:38: Und ich konnte dann gerade wieder in die Warmstube, also von dem her, ja, ist es ja noch easy.

00:42:44: Ich habe einfach gemerkt, das Abenteuchen ist das kalte Wasser, das hat eine so reinigende, heilende Wirkung.

00:42:54: Und wenn es mir schlecht ging, dann habe ich das gemacht und nachher ist es mir besser gegangen.

00:43:01: Auch wenn ich mit meiner Freundin am Morgen früh in Zürich gehe, wenn wir rauskommen und uns anlegen, sagen wir, du, heute kann uns nichts mehr erschütteren.

00:43:12: Es gibt so wie eine Stärkung für den ganzen Tag, dass du das Gefühl hast, ich bin ready, es kann kommen, was will.

00:43:20: Da bin ich auch sehr dankbar, dass ich, wenn es mir schlecht geht oder schlecht gegangen ist, die Kraft vom Wasser zu nutzen.

00:43:30: Das könnte man jetzt vielleicht sogar als Tip für Leute, die auch am Trauren sind, die auch gebrochenes Herz haben.

00:43:37: Nicht, dass sie anfangen zu schocken oder ins Wasser gehen oder Musik lassen, aber vielleicht für sich selber ein Ritual

00:43:45: etwas

00:43:46: suchen, das einem gut tut.

00:43:48: Kann man das so zusammenfassen?

00:43:49: Ja, das finde ich sehr schön.

00:43:52: wird es irgendwann mal ein bisschen besser.

00:43:54: Man sagt ja, Zeit heilt Wunden, wenn die Zeit das macht.

00:44:00: Das war der Intervall vom Traurung, vom Schmerz besser geworden mit der Zeit.

00:44:08: Ja, das kann ich so sagen.

00:44:11: Die Zeit schafft definitiv für mich, für uns als Familie.

00:44:16: Das merke ich.

00:44:18: Das Zeit alle Wunden heilt ... Das würde ich so nicht unterschreiben.

00:44:26: Weil die Traurigkeit, die mir fehlt, ich glaube, die nehme ich mit, bis ich selber gehe von dieser Erde.

00:44:38: Aber ich habe gelernt, dass Traurigkeit ein Bestandteil von meinem Leben ist.

00:44:45: Und es ist ein guter Bestandteil von meinem Leben.

00:44:49: Es ist auch etwas Wertvolles.

00:44:52: Wir Menschen haben die Gabe, können zu trauren.

00:44:56: Und wir Menschen neigen halt dazu, dass wir das lieber nicht weiten.

00:45:03: Im Leben.

00:45:04: Wir möchten auch ohne das auskommen.

00:45:06: Ich meine, ich gebe zu.

00:45:08: Ich könnte auch darauf verzichten.

00:45:11: Aber, ja, ich glaube, das ist nicht das Leben, das ist nicht die Realität.

00:45:17: Und ja, seit ich die traur, einfach annehmen kann, als ... Ein Bestandteil, das auch wertvoll ist vom Leben, falls mir auch einfacher klar zu kommen, dass

00:45:30: das

00:45:31: so bleibt.

00:45:32: Es ist ein lebenslanger Verlust.

00:45:34: Ja.

00:45:35: Und du willst das Kapitel der Ordner nicht zuzumachen?

00:45:39: Hast du es richtig verstanden?

00:45:40: Ja.

00:45:41: Ja.

00:45:43: Christiane, danke vielmals für deine ... für deine Geschichte, für

00:45:50: das

00:45:50: Brüllen und für das Lachen.

00:45:52: und für das Verzellen dieser Geschichte mit Müriel.

00:45:56: Ich wünsche dir und der ganzen Familie alles Gute.

00:46:00: Danke vielmals.

00:46:01: Danke dir.

00:46:03: Und auch euch allen alles Gute und merci fürs Losen von diesem Podcast.

00:46:07: Der Link zum Fenster, zum Sonntagtag, wo neben Christiane auch noch der Papireto und der Brüder Erik Zvork kommen.

00:46:13: Das habe ich euch in den Show Notes drin.

00:46:16: Dort auch eine Menge andere Podcasts, die RF-Media produziert.

00:46:20: Zum Beispiel im Endlichleben geht es unter anderem um das Leben und um die Endlichkeit des Lebens.

00:46:27: Da kommen auch viele Fachleute zu Wort.

00:46:30: RF-Media finanziert sich ... mit Spenden.

00:46:33: In der Show noch zu den Linken für den Batzen.

00:46:35: Danke vielmals.

00:46:36: Wenn euch die Podcasts gefallen, dann sagen sie euch eine Gespönde, geben uns ein Daumen ob sie und auf jeden Fall abonnieren.

00:46:44: Vielen Dank für's dabei.

00:46:46: Alles Gute und

00:46:47: bis

00:46:47: bald.

00:46:51: Mehr Infos in den Show-Notes und auf erfmedien.ch slash Podcasts.

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